Etwas knapp war die Vorbereitung. So erfuhren wir nicht einmal eine Woche vor Turnierbeginn, dass wir überhaupt teilnehmen dürfen. Schließlich waren wir in der Bezirksliga an Empor Erfurt gescheitert, was uns nur den Vizebezirksmeister bescherte. So war die Qualifikation zur Thüringer Mannschaftsmeisterschaft nicht erreicht. Wie der Zufall so wollte, zog Empor Erfurt seine Teilnahme aufgrund Spielermangel zurück und wir rückten nach. In kürzester Zeit sagten Mathias, Richard, Otto und Christian zu. Mein Dank geht auch an Friederike, die, wenn Not am Mann ist, eingesprungen wäre.
Die Anreise verlief problemlos am Freitag Abend. Nach einem guten Abendessen fand die Mannschaftsleiterbesprechung inklusive der Auslosung und Abgabe der Aufstellungen statt. Wir verständigten uns darauf, dass die nominell stärksten Teams in der letzten Runde gegeneinander spielen sollen um die Spannung aufrecht zu erhalten. So lautete die letzte Paarung Vimaria Weimar gegen MTV Saalfeld, bei der Saalfeld auf dem Papier Favorit sein sollte. Dies bedeutete für uns, in den ersten beiden Spielen gegen Breitenworbis und Meiningen eine gute Ausgangsposition zu schaffen. So wollten es auch Mathias, Richard, Otto und Christian. Leider wollten sie es zu sehr, weswegen wir die beiden Spiele zwar gewannen, aber Richard unnötig eine Partie überzog und verlor. Die letzte Runde gegen Saalfeld sollte also nun die Entscheidung bringen. Wir mussten gewinnen, um den Titel zu holen. Bei einem Unentschieden hätte Saalfeld die bessere Wertung. Daher war von vornherein ein Remisgebot abgelehnt. Mathias und Richard kamen hervoragend aus ihren Eröffnungen heraus und so sah es an den Brettern 1 und 2 schon mal sehr gut aus. Christian fand nicht den richtigen Plan und wurde von seinem deutlich stärkeren Gegner dann relativ zügig bezwungen. Auch bei Otto glaubte nach der Eröffnung niemand mehr an einen Erfolg. Er verlor ziemlich einfach die Qualität und stand zudem auch noch schlechter. Es deutete sich bestenfalls ein 2:2 oder 1,5:2,5 gegen uns ab, was leider "nur" den Vizemeistertitel bedeuteten würde. Richard glich die Niederlage von Christian souverän aus - 1:1 stand es. Mathias übte auf Markus Kania nun immer mehr Druck aus, sodass dieser in Zeitnot keinen anderen Weg sah, als die Qualität zu opfern. Mathias nahm dankend an und sah sich jetzt einem schwierigen Endspiel gegenüber. Doppelturm und zwei Bauern gegen Turm + Läufer plus zwei Bauern. Alles fand auf einem Flügel statt. Mathias ließ sich davon nicht beeindrucken und verwirklichte den kleinen Vorteil zum Sieg. Währenddessen hat Otto sich irgendwie wieder herausgewunden und konnte ebenfalls eine Stellung mit Turm + Läufer gegen Doppelturm und sogar einem Mehrbauern herausholen. Wie er das Unmögliche schaffte, bleibt sein Geheimnis. Auch hier fand das ganze Geschehen auf einem Flügel statt. Otto errichtete eine undurchdringbare Festung und klammerte so das Remis und bescherte uns den 2,5:1,5 Endstand gegen Saalfeld. Eine kämpferische und gute Leistung aller vier Spieler! Ein starkes Turnier bei dem am Ende der Landesmeistertitel heraussprang. Für Mathias ist dies bereits der zweite Landesmeistertitel in dieser Saison - einmal im Einzel- und nun auch im Mannschaftswettkampf der U16. Ein netter Nebeneffekt: Mathias und Richard wurden mit Sonderpokalen für die Brettbesten ausgezeichnet.
Ein sehr schöner Abschluss für Richard, der den Verein diesen Monat nach Jena verlässt. Aber er darf uns bei der Mitteldeutschen Mannschaftsmeisterschaft, für die wir uns hiermit qualifiziert haben, weiter unterstützen. Auch im Falle einer weiteren Qualifikation wäre er für Weimar noch spielberechtigt.
Besonders schön für den Schachbezirk Mitte: Die TSG Apolda konnte den Landesmeistertitel in der Altersklasse U12 erringen.
Unser Dank geht an Rainer Gast und den SV Breitenworbis, die ein hervorragendes Turnier ausrichteten!